Dipl.-Betriebswirt Heinz Weber, Gründer von Weber & Partner e.K., Altötting
Vorstandsmitglied im Bundesverband pauschaldotierter Unterstützungskassen e.V.
Seit Einführung der Entgeltumwandlung in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) werden mittelständische Unternehmen von Lobbyisten der Bank- und Versicherungskonzerne mit der Behauptung , die externen Durchführungswege Direktversicherung und Pensionskasse sind für Arbeitgeber grundsätzlich vorteilhaft, da sie die Mitarbeitermotivation fördern und Lohnkosten senken. Unternehmen, die diesen Versprechen blind vertrauen, riskieren ein betriebswirtschaftliches und personalpolitisches Fiasko mit gravierenden Folgen für ihre Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. 90 % der mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind den Versicherungskonzernen schutzlos ausgeliefert
Verantwortlich dafür sind Direktversicherungen und Pensionskassen, mit denen mittelständischen Unternehmen dauerhaft und unwiederbringlich wertvolle Liquidität entzogen wird, ohne dass sie damit aus der gesetzlichen Arbeitgeberhaftung entlassen werden. Die gefährliche Abhängigkeit von Banken wird dadurch gestärkt, statt abgebaut. So müssen viele KMU`s ihre Betriebsmittel mit teuren Bankkrediten finanzieren.
Zum Anderen werden Mitarbeiter, die hierfür auf einen Teil ihres Lohnes verzichten mit hohen Kosten belastet, dass sie erst bei Erreichen des 100. Lebensjahres ihre eingezahlten Beiträge durch Rentenzahlungen zurückerhalten. An Rendite und Inflationsausgleich ist nicht zu denken. Zudem wird ihnen noch die gesetzliche Rente gekürzt, weil durch die Entgeltumwandlung weniger Beitrag in die Rentenversicherung eingezahlt wird. In der Summe ein absolut sicheres Verlustgeschäft.
Wie soll ein Arbeitgeber damit qualifizierte Fachkräfte binden und motivieren können? Und das in einer Zeit, in der die bAV wegen der niedrigen gesetzlichen Rente immer mehr an Bedeutung gewinnt. Immer mehr Fachkräfte entscheiden sich deshalb für einen Arbeitgeber mit einem kostenfreien, transparenten bAV-Angebot, wie es in Großunternehmen seit jeher der Fall ist. Für Wertschätzung und Bindung hochqualifizierter Fachkräfte sowie zum Aufbau von hohen Liquiditätsreserven.
Das betriebswirtschaftliche Fiasko mit Versicherungs-bAV:
- Dauerhafte Schwächung der Finanzkraft durch jahrzehntelangen Liquiditätsentzug
- Erhöhung der gefährlichen Bankenabhängigkeit
- Fachkräftemangel durch demotivierende bAV
- gravierende Haftungsrisiken durch Einschluss von Berufsunfähigkeit, bei Kürzung von Versicherungsleistungen und der Übernahme von Zusagen im Rahmen der Portabilität.
- fehlende spezielle Berufsträger-Expertise mit ganzheitlicher Haftungsübernahme
Das personalpolitische Fiasko mit bAV-Versicherung wird verursacht, durch:
- hohe Kostenbelastung der eingezahlten Beiträge
- unfaire Rentenfaktoren
- Prognosen statt garantierte Leistungen, Spekulation statt Sicherheit
- keine Steuerbegünstigung bei Kapitalabfindung
Fazit: bAV-Versicherungen sind betriebswirtschaftlich und personalpolitisch nicht zu verantworten. Deshalb ist in großen Industrieunternehmen wie Siemens seit 150 Jahren die versicherungsfreie, pauschaldotierte Unterstützungskasse als strategisches Instrument zur Unternehmensfinanzierung und Bindung bestqualifizierter und hochmotivierter Fachkräfte fest etabliert. Krisensicher, leistungsstark, motivierend und nachhaltig. Um ein solches System in mittelständischen Unternehmen rechtssicher und dauerhaft einzurichten, ist die ganzheitlichen Expertise von hochspezialisierten Berufsträgern (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte), in direkter vertraglicher Verantwortung für ihre Leistungen haften. Und weil es in Deutschland davon nicht mal eine Handvoll gibt, hat die Versicherungslobby in mittelständischen Unternehmen leichtes Spiel.